Donnerstag, 30. Dezember 2010

Freitag, 17. Dezember 2010

Freitag, 26. November 2010

Donnerstag, 18. November 2010

W&W Würzburg



this guys rules (unbedingt lesen)

Schraube locker?
Harley-Davidson™ Motorräder sind unzuverlässig. Ein Vorurteil, das mindestens so hartnäckig ist wie die allgegenwärtigen Lederhosen der Bayern oder der Geiz der Schotten und an das im Gegensatz zu den letzteren von Nicht-Harleyfahrern auch fest geglaubt wird.

Woher kommt das eigentlich? Die mittlerweile hundertjährige Geschichte der Zweiräder aus Milwaukee zeigt eigentlich, dass Harleys bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts vor allem wegen ihrer hohen Zuverlässigkeit gekauft wurden, auch in Europa. Der Grund liegt wohl im Entstehen des Chopper-Kultes in der Hippie-Ära, als meist ungeübte Hobby-Mechaniker begannen, den Traum des Easy-Rider in der Garage umzusetzen, was manchmal schön aussah, aber häufig nicht sehr weit fuhr. Daraus entstand dann der in der Szene bis zum heutigen Tag weit verbreitete Hang zur Individualisierung (Customizing) der eigenen, werksoriginalen Harley. Die Ergebnisse sind immer noch die gleichen und es wirklich interessant zu beobachten, dass selbst gutsituierte Herren, die bei ihrem Auto noch nicht einmal die Motorhaube öffnen, am Bike selbstbewusst größere Schraubaktionen planen und versuchen, diese umzusetzen. Die Ergebnisse sind dann meist entsprechend und genau dieses Phämomen begründete den Ruf, der Harley-Davidson auch heute noch anhaftet wie Teer.

Es war also wieder einmal an der Zeit, das Gegenteil zu beweisen, aber diesmal so, dass die hämische Kritik ein für allemal verstummen würde. Eine Tour unter erschwerten Bedingungen sozusagen, die ultimativ klarstellt, aus welchem Holz Harleys wirklich geschnitzt sind.

Im Januar dieses Jahres unternahmen vier W&W-Mitarbeiter eine 5-wöchige Reise nach Patagonien und Feuerland in Südamerika - die „World´s End Tour“. In dieser südlichsten bewohnten Ecke unseres Planeten sind die Straßen schlecht, die Entfernungen groß und die Besiedlung ist minimal. Schon mal beste Grundvoraussetzungen. Da die Jungs von W&W schon immer ein Faible für die Klassiker aus dem Hause Harley-Davidson hatten, war es naheliegend, die Messlatte dadurch höher zu hängen, indem zwei der drei Bikes echte Oldtimer waren, und zwar Modelle mit dem Spitznamen Knucklehead aus den Jahren 1946 und 1947. Diese besitzen keine Hinterradfederung und nur minimale Vorderraddämpfung, sodass die 5500 km, davon über 2000 km Schotterstraße, die geplant waren, für sie eine Materialprüfung der gnadenlosen Art darstellen sollten. Das dritte Bike war eine Panhead, ebenfalls mit Starr-Rahmen, komplett aus Zubehörteilen des Hauses zusammengebaut, lediglich der firmenextern angeheuerte Fotograf hatte einen moderen Untersatz eine geländetauglich umgebaute H-D Sportster, Baujahr 1995. Kein Hubschrauber und kein 4x4 Begleitfahrzeug. Gestartet wurde in Buenos Aires, der 15 Millionen-Metropole Argentiniens, nicht der Sonne entgegen, sondern immer Richtung Südpol, zunächst auf der Hauptader des Landes, der Nationalstraße 3, mit einem ersten Abstecher zu den Pinguinen und Seelöwen auf der Halbinsel Valdéz.
Danach ging es quer durch den Kontinent westlich Richtung Anden, bis zur Stadt Esquel an der vorbei die berühmt-berüchtigte Ruta 40 verläuft, die zweitwichtigste Nord-Süd-Verbindung des Landes. Im Gegensatz zu ihrer Schwester No. 3 ist die No. 40 weitgehend unasphaltiert und der Belag besteht aus Schotter aller Körnungsklassen. Sie gilt als eine der großen touristischen Herausforderungen, die es noch zu erfahren gibt und es dauerte auch nicht lange und es gab die ersten Begegnungen mit Gringos aus aller Herren Länder, die mit neuestem geländetauglichen Material auf 2 oder 4 Rädern unterwegs waren, manche ausgestattet, als wären sie geradewegs von der Rally Paris Dakar gekommen. Beim Anblick der Oldtimer-Harleys mit Lederpacktaschen fiel ihnen oft regelrecht die Kinnlade herunter. All die monatelange Vorbereitung und die teuren Investitionen in High-Tech Ausrüstung und jetzt das: fast 60 Jahre alte Motorräder, noch dazu Harleys, die eisernen Manifestationen der Unzuverlässigkeit. Das relativierte dann doch einiges.

Die Harleys ließen sich nicht stören und arbeiteten sich brav weiter durch die Steine, manchmal nur 200 km am Tag, aber unbeirrbar Richtung Ziel. Einmalige Naturschauspiele wie der Perito Moreno-Gletscher oder der Torres del Paine Nationalpark in Chile machten eindrucksvoll klar, warum die Ruta 40 nicht nur berüchtigt ist, sondern auch berühmt. Die Sehenswürdigkeiten, die das Auge dort geboten bekommt, können getrost als Weltwunder bezeichnet werden. In Punta Arenas ging es per Fähre über die Magellan-Straße nach Feuerland, wo nach weiteren 600 km Ushuaia erreicht wurde, die südlichste Stadt der Welt und das Endziel. Alle vier Bikes hatten es geschafft, staubig und mit einigen Blessuren, aber auf eigener Achse. Nur bei der gelben Panhead, ausgerechnet beim einzigen Bike, das schon Lateinamerikaerfahrung hatte, gab es unterwegs bei El Calafate ein Problem mit dem Getriebe, sodass Abschleppen in die nächste Werkstatt erforderlich war, wo der Schaden mit einem Ersatzteil aus Deutschland vom Team behoben wurde. Dazu kamen bei der Sportster noch 2 gebrochene Speichen als Tribut an die schwere Fotoausrüstung und eine Knucklehead-Primärkette. Ansonsten brauchten die Bikes nur Öl und Benzin und in Anbetracht der Straßen und der gefahrenen Kilometer war dies ein Ergebnis, das sich nicht zu verstecken braucht, denn wie wir Gesprächen mit anderen Bikern entnehmen konnten, lassen auch moderne Enduros öfters ein paar Federn auf Patagoniens Pisten. Bei W&W haben sie es immer gewusst: professionell geschraubte und gewartete Harleys fahren überall hin, auch bis ans Ende der Welt, wenn es sein muss. Alle, die es nicht wussten, haben durch diesen Report jetzt hoffentlich ein Vorurteil weniger.

A biker‘s work is never done.

Samstag, 13. November 2010

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